Warum in Laneras-Qualitäten nichts als Natur steckt
Irgendwas muss im Boden oder der Luft von Kalifornien stecken, das die Innovationskraft von Menschen in Top-Form bringt. Schließlich verdanken wir den Bewohner:innen des „Sunny State“ erstaunlich viele Erfindungen, die unsere Leben bereichern wie die Bluejeans, das Skateboard, das Nikotinpflaster, die E-Gitarre, das Smartphone, Barbie, Eis am Stiel, Glückskekse, Hollywood und Netflix. Was lange fehlte, war etwas Innovatives zum Stricken, bis Jay, ein Mann mit Liebe für Farbe, Kunst und Handwerk und Nikki, eine leidenschaftliche Strickerin, sich trafen, eine Familie und schließlich ihr eigenes Garnlabel in Kalifornien gründeten, wo sie mit ihren drei Kindern leben und arbeiten.
Vom Spaß zum Business
Wie so oft in dieser Branche begann alles mit dem Färben von ein bisschen Garn für seine Frau. Jay merkte schnell, dass ihm dieses Kunsthandwerk lag und zugleich das Potenzial für ein echtes Family-Business hatte. Und so gelangten plötzlich die Herkunft der Wolle und des Garns, die Haltung der Tiere, die Arbeitsbedingungen der Menschen und der Einfluss der Produktion auf die Umwelt auf den Prüfstand des kalifornischen Duos. Denn für das Ehepaar stand von Anfang fest, dass sie ausschließlich natürliche, hochwertigste Fasern verwenden und vollkommen auf die Beimischung von Synthetiks verzichten wollten. Ein hehres Ziel. Und weil sie wirklich ambitioniert an die Sache herangingen, sollte ihr Business am Ende für alle daran Beteiligten ein Gewinn sein, ganz sicher aber keinen Nachteil bedeuten. Ihre Reise zum Garn begann und führte sie in das Land, in dem Jay aufgewachsen war.
Uruguay meets USA
Auch wenn Jay in Uruguay aufgewachsen war, das komplexe Wissen um Schafe, Rassen und Wollqualitäten hatte man ihm nicht automatisch in die Wiege gelegt. Viel mehr, als dass Schafe Wolle geben, wusste er nicht. Doch er und Nikki stürzten sich ins textile Abenteuer, tauchten tief ins Garn-Universum ein, eigneten sich ihr vielschichtiges Know-how rund um Rohmaterialien für hochwertige Garne an und klopften alles kritisch ab.
Doch die eigentliche Herausforderung bestand darin, aus den natürlichen Rohwollen verschiedener Schafsrassen wie Merino, Polwarth und Corriedale ohne Zugabe von synthetischen Fasern starke, haltbare Garne zu schaffen. Ihr Resümee: Was sie wollten, musste noch erfunden werden! Na Bravo! Innovation war gefragt, Mut und Biss. Wie gut, dass sie kalifornische Luft atmeten, wo der Erfindergeist weht. Zusammen mit den erfahrensten Spezialist:innen von Traditions-Spinnereien in Uruguay entwickelten sie eine außergewöhnliche Spinn-Technik, die weltweit einzigartig ist. Sie gewährleistet nicht nur besondere Haltbarkeit natürlicher Garne, sondern verleiht ihnen zusammen mit Jays Färbungen einen ganz speziellen Charakter mit unvergleichlicher Farbtiefe.
2018 war es so weit und ihr Garn-Label „Vrinda Yarns“ ging an den Start. Der Name kommt aus dem Sanskrit, bedeutet „Schönheit ohne Vergleich“ und spiegelt ihre Liebe für die Yoga-Philosophie wider. Dieser Name war zugleich auch ihr großes Produktversprechen. Denn dass Schönheit nicht nur ein visueller Aspekt ist, sondern auch im Produktionsprozess liegen kann, beweisen die beiden auf Schritt und Tritt. Artgerechte Tierhaltung in Uruguay inklusive GOTS-Zertifizierung, Verwendung von erneuerbarer Energie und Regenwasser gehören ebenso zu ihrem Garn wie die Aufbereitung und Wiederverwendung von Abwasser aus der Herstellung.
Neustart 2020
Obwohl alles so gut und vielversprechend begonnen hatte, wirkte sich die Corona-Pandemie auch auf das Business von Nikki und Jay als Show-Stopper aus, indem Produktion und Handel nicht nur in Uruguay und den USA, sondern weltweit zum Erliegen kamen.
Doch Nikki und Jay waren nicht angetreten, um sich von einer Mikrobe aufhalten zu lassen. 2020 war die Zeit reif für einen Neustart als „Laneras Yarn Co.“ und dem Vorhaben, mit ihren besonderen Garnen nun wirklich die Welt zu erobern. Ihrem Vrinda-Versprechen sind sie übrigens treu geblieben mit dem Claim: „A Yarn Like No Other“.
Ein Garn wie kein anderes
Obwohl wir auch schon andere Qualitäten im Auge haben, starten wir die Zusammenarbeit mit Laneras mit der „Beartooth High Twist“. Das traumhaft handgefärbte Garn besteht zu 100 % aus Polwarth-Wolle, einer Schafsrasse, die mit dem Merino-Schaf verwandt ist und lange, weiche und feine Wolle gibt. Gezüchtet 1880 in Australien, leben die Polwarth-Schafe von Laneras in Uruguay und erfreuen sich optimaler Haltung.
Du wirst den Griff des Garns, seine Weichheit, die ich mit 6 Wölkchen auf meiner Weichheits-Skala bewerte, lieben. Mit 356 Metern Laufweite zählt es gerade noch zu den 4-fädigen Garnen. Da es etwas dicker ist, stricke ich es mit Nadelstärke 2,75 mm für Socken (für andere Stricksachen wird von Laneras eine Nadelstärke zwischen 3,25 und 3,75 mm empfohlen).
Färbung mit Tiefgang und Fülle
Manchmal würde ich mich am liebsten in herrlich weiches Garn reinlegen und manchmal könnte ich einfach nur in schönen Farben versinken. Bei „Beartooth“ muss ich mich nicht entscheiden. Die Farben sind ein Genuss! Intensiv, leuchtend, ruhig und aufregend zugleich. Jay hat einfach den Bogen raus. Unter der Sonne Kaliforniens färbt er die schönsten Schattierungen.
Für jedes hochwertige Strickprojekt geeignet
Was soll ich sagen?! Mir fällt nichts ein, was man gerne anzieht und wofür dieses Garn nicht ideal wäre. Es ist dazu bestimmt, in alles verwandelt zu werden, was das Strick-Herz begehrt – Sweater, Cardigans, Tücher, Schals, Mützen, Decken, Kindersachen, Babystrick bis hin zu Socken. Ich jedenfalls bin verliebt und sehne mich nach viel Strickzeit mit dieser Herrlichkeit.
Happy Knitting!