Sie haben Ihr Ziel erreicht!
Wolle & Wien – das verheißt die perfekte Kombi zweier Liebhabereien von mir. Nach wenigen Metern Fußweg durch verwinkelte Gassen und Stiegen empor stehe ich vor einem Schaufenster voller feiner Garne. Ohne es zu ahnen, war ich jahrelang an dem Laden vorbeigetapert, der für Wien so etwas ist wie „Purl Soho“ in New York und „Stephen & Penelope“ in Amsterdam: „Wollewien“ – ein Mekka für garnsüchtige Einheimische ebenso wie für Tourist:innen mit der Lizenz zum Stricken.
Aufklärungsarbeit
Nachdem ich im Geschäft die wellenförmigen Regale voller hochwertiger Wolle, die vielen Swatches, Sweater und so ziemlich jedes Knäuel bewundert habe, fällt mir meine Bucket-List für 2018 wieder ein. „Sockenstricken lernen“ ist einer der Punkte, die ich bis zum Jahresende abhaken will. Da es schon Dezember ist, wird es langsam Zeit, den Plan umzusetzen. Und wenn ich gleich hier mitten in Wien das passende Garn kaufe, habe ich zusätzlich in ein langlebiges Souvenir investiert.
Nur, welches Garn soll ich nehmen? Welche Stärke macht Sinn? Gertrud, die Inhaberin, spürt meine Überforderung. Als ich ihr von meinem Plan erzähle, kramt sie hinterm Ladentisch ein paar Zettel hervor, die sie mir schenkt: Grundlagen des Sockenstrickens – mit Sockentabelle und allem Zipp und Zapp. Ich bin baff. Es gibt Grundlagen? Ich muss mir also gar keine eigene Maschen-Konstruktion ausdenken?? Irre!!! Wie konnte ich nur so viele Jahre so ungebildet sein?!
Darf es etwas Stärkeres sein?
Gertrud zeigt mir geduldig, welche Garne in Frage kommen, nämlich 4-, 6-fache oder gar 8-fache Sockenwolle, welche Nadeln dazu passen, und macht mir Mut mit der Auskunft, dass Sockenstricken keine Raketenwissenschaft sei. Da ich in den letzten Jahren ausschließlich Mützen, Schals und Kissen mit Nadelstärke 6 bis 7 gestrickt habe, kommt mir 4-faches Garn absurd fein vor. Wie viele Monate soll ich denn bitte an so einer Socke stricken?? Silvester muss das Ding fertig sein für den Haken an meinem Bucket-List-Eintrag. Ich entscheide mich darum für Garn mittlerer Stärke, also 6-fädiges Sockengarn und kaufe noch ein Buch mit den schönsten Geschäften Wiens, in dem nicht nur „Wollewien“ vorkommt, sondern auch eine Eisdiele, die ich gestaltet habe. Als glücklichster Mensch der Welt stapfe ich weiter durch den frisch gefallenen Schnee.
Der goldene Mittelweg
Dass mir mein „innerer Monk“ damals verbot, die hochwertige 6-fache Sockenwolle mit Merino aus Wien für meinen allerersten Sockenversuch zu verarbeiten, steht auf einem anderen Blatt. Aber dass diese mittlere Stärke genau richtig ist, wenn man warme Socken stricken möchte, die noch in Schuhe passen sollen, habe ich direkt gelernt.
Genau aus diesem Grund gehört die „Super Soxx 6-fach“ unbedingt in unser Sortiment. Sie hat die perfekte Stärke für schöne Wintersocken (für Ganzjahressocken empfehle ich in unseren Breiten eher 4-fache Sockengarne). Die „Super Soxx 6-fach“ zeichnet sich wie so oft bei Lang Yarns durch eine riesige Farbpalette aus und hat Dank mulesingfreier Wolle vom Corriedale-Schaf einen sehr angenehmen Griff, dem ich 6 Wölkchen auf meiner
Weichheits-Skala gebe. Auch schön: Weil die etwas dickere Fadenstärke etwas größere Maschen erzeugt, kommen plastische Muster besonders gut zur Geltung, wie meine Beispiele zeigen.
Schneller fertig
Ob man mit Socken aus 6-fachem Garn schneller unterwegs ist, weiß ich nicht, aber schneller gestrickt als mit 4-fachem Garn sind sie auf jeden Fall. Ich möchte den Effekt, den größere Nadeln, weniger Maschen und weniger Runden gegenüber 4-fachem Garn mit sich bringen, am Beispiel meiner Schuhgröße 40/41 in Zahlen ausdrücken:
Für eine Socke in 40/41 mit 4-fachem Garn stricke ich mit Nadelstärke 2,5 mm 64 Maschen pro Runde. Bei etwa 150 Runden für die ganze Socke ergeben sich 9.600 Maschen
Für eine Socke in 40/41 mit 6-fachem Garn stricke ich mit Nadelstärke 3,0 mm 52 Maschen pro Runde. Bei etwa 130 Runden für die ganze Socke ergeben sich 6.760 Maschen.
An einer Socke aus 4-fachem Garn stricke ich durchschnittlich 7 Stunden. Das macht laut Dreisatz für die 6-fädige Socke nur knapp 5 Stunden und ergibt somit mehr als 4 Stunden Zeitersparnis für ein ganzes Paar. Ich denke, gerade jetzt vor Weihnachten ist das ein unschätzbarer Vorteil. Probiere es aus! Da geht noch was!
Happy Knitting
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